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Das andere Ende des Bildschirms

Egal, welches digitale Tool du verwendest: Mach dich mit der Anwendung vertraut! Und zwar nicht nur aus deiner Sicht, sondern auch aus der Perspektive deiner TeilnehmerInnen❗ Denn nur, wenn du dich auch mal ans andere Ende des Bildschirm setzt, kannst du suboptimale Ergebnisse erkennen 🤓

Besonders bei Webinaren fällt mir immer wieder auf, dass der Veranstalter / die Veranstalterin scheinbar vorab nicht geprüft hat, wie das Webinar-Erlebnis für die Teilnehmenden aussieht. Drei Situationen, die ich in letzter Zeit bei der Teilnahme an Webinaren erlebt habe, möchte ich zur Veranschaulichung mit dir teilen:

Beispiel #1: Verwendung eines Online-Meeting-Tools für ein Webinar

Es hat einen Grund, warum es spezielle Webinar-Tools gibt: Sie bieten dir u.a. die Möglichkeit zu kontrollieren, welche Funktionen des Webinarraums deine TeilnehmerInnen nutzen dürfen. Wer stattdessen ein Meeting-Tool einsetzt, riskiert ein Szenario wie das Folgende, das ich als Teilnehmerin erlebt habe:

Über 60 Teilnehmende waren zu Beginn im Meetingraum, und der Großteil hat die Webcam aktiviert. Das sorgt nicht nur für einen vollen Bildschirm, sondern legt auch rasch die Verbindung lahm. Zusätzlich hat eine Teilnehmerin irrtümlich ihren Bildschirm freigegeben. Damit war ihr E-Mail Postfach für alle sichtbar. Ein absolutes Chaos!

Hätte die Veranstalterin das Webinar vorab auch aus Teilnehmer-Sicht getestet, wäre ihr aufgefallen, dass die Anwendung den Webinar-Gästen Funktionen zur Verfügung stellt, die den Erfolg der Veranstaltung gefährden.

Beispiel #2: Musikalische Untermalung über eine Stereoanlage im Zimmer

Es ist eine tolle Möglichkeit, zu Beginn des Webinars Musik einzusetzen – aber bitte nicht über eine Tonquelle in deinem Zimmer! Auch das ist eine Erfahrung, die ich kürzlich als Webinar-Teilnehmerin gemacht habe: Zu hören war für mich undefinierbarer Lärm im Hintergrund. Erst als die Veranstalterin vor der Kamera zu tanzen begann und uns fragte, ob wir den Song gut hören könnten, wurde mir klar, dass es sich wohl um Musik handeln muss.

Also: Wenn du Musik einsetzen möchtest, dann mach das unbedingt direkt im Webinar-Tool! Richtige Webinar-Anwendungen bieten diese Funktion. Verwende außerdem nur Musik, die du lizenzrechtlich auch nutzen darfst!

Die Tonqualität testet man vorab am besten mit einer der folgenden Methoden: Wenn du KollegInnen, Freunde oder Familienmitglieder bitten kannst, für eine Generalprobe zur Verfügung zu stehen, können dir diese TestteilnehmerInnen konstruktives Feedback geben. Falls diese Option für dich nicht in Frage kommt, halte das Webinar testweise ohne Teilnehmende und mach eine Aufzeichnung davon. Wenn du dir die Aufnahme dann ansiehst, fallen dir Tonprobleme ebenfalls auf.

Beispiel #3: Fehlendes Wissen um die Bildschirm-Ansicht der TeilnehmerInnen

Es ist immer gut zu wissen, wie das Webinar für die TeilnehmerInnen aussieht, also z.B. welche Funktionen ihnen zur Verfügung stehen oder welche Informationen für sie eingeblendet sind. Ein Fettnäpfchen, in das der Veranstalter eines Webinars getreten ist, an dem ich kürzlich teilnahm: Er informierte die Teilnehmenden darüber, dass das Webinar nicht aufgezeichnet wird. Was er offensichtlich nicht wusste: Die TeinehmerInnen sahen den Informationstext, der automatisch von der Anwendung eingeblendet wurde: „Aufnahme läuft“ stand da in roten Lettern geschrieben.

Auch hier gilt: Bei einer Generalprobe mit Test-TeilnehmerInnen oder durch das Aufzeichnen und Ansehen wäre dieser Fehler aufgefallen.

Das waren jetzt ein paar Beispiele aus der Praxis, die demonstrieren wie wichtig es ist, dass du in der Vorbereitung auch in die Rolle deiner Teinehmenden schlüpfst! Hätten die Veranstalter der Webinare, aus denen diese Beispiele stammen, sich mal ans andere Ende des Bildschirms gesetzt, wären ihre Trainings besser gelaufen! Wie schon eingangs erwähnt gilt das natürlich nicht nur für Webinare, sondern für alle Tools, die du in deinem Training einsetzt.

Wenn du dir Unterstützung bei der Auswahl oder dem Einsatz digitaler Trainings-Tools wünschst, kontaktiere mit gerne für ein unverbindliches Erstgespräch!


Martina Keglovits

Ich unterstütze TrainerInnen, Coaches und Bildungsbeauftragte beim Einstieg ins Blended Learning, um großartige Angebote zu entwickeln, die den Wert für Anbieter und Kunden erhöhen.

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